Dienstag, 7. April 2020

Liebe „FridaysForFuture“-Kids,

Eure Eltern sind in Kurzarbeit und bangen um den Job 
Osterferien in London und Mallorca gibt‘s nicht mehr
Ihr wartet vor der Tür auf Einlass in den Supermarkt
Waren des täglichen Bedarfs werden zu Mangelware
Papas Auto steht seit Wochen, obwohl es kein Diesel ist

Willkommen in der Welt, für die Ihr die Schule geschwänzt habt!
Kapiert Ihr nun, was Deindustrialisierung bedeutet?


2019 mehr als 40.000 politisch motivierte Straftaten

Laut vorläufigen Angaben der Bundesregierung stellte die Polizei im vergangenen Jahr 41.175 politisch motivierte Straftaten fest – ein Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. 2018 waren es demnach 36.062 Delikte, 2017 noch 39.505. Darunter sind jeweils auch die versuchten Straftaten aufgeführt.

 

 

Laut der vorläufigen Statistik verübten in 9849 Fällen 2019 Linksextremisten politisch motivierte Straftaten. In mehr als 1000 Fällen verübten Linke auch Gewaltdelikte, darunter in mehr als 300 Fällen waren es Widerstandshandlungen gegen Polizisten. 

427 Delikte waren 2019 laut vorläufiger Statistik der Polizei religiös begründet, darunter vor allem Taten von Islamisten. In diesem Bereich ist die Zahl der Gefährder deutlich zurückgegangen – von 762 im Januar 2019 auf 659 im Februar 2020. Gefährder sind Personen, denen die Sicherheitsbehörden jederzeit eine schwere politische Gewalttat wie einen Anschlag zutrauen.

Die Polizei verzeichnete für das Jahr 2019 einen Anstieg rechtsextrem motivierter Straftaten. Demnach sind es für das vergangene Jahr insgesamt 22.337 Delikte. Darunter fielen vor allem Propagandadelikte und Fälle von Volksverhetzung, aber auch fast 1000 versuchte und vollzogene Gewalttaten wie Körperverletzung und in Einzelfällen auch Tötungsdelikte.  

Es zeichnet sich auch ein erneuter Anstieg der antisemitischen Straftaten in Deutschland ab. Demnach registrierte die Polizei vorläufig 2032 Delikte, die sich gegen Menschen jüdischen Glaubens oder ihre Einrichtungen richtete. 


Quellen: Bundesinnenministerium, Kriminalpolizeilicher Meldedienst für Politisch Motivierte Kriminalität

Umstürze und Verschwörungen: Wie Extremisten die Coronakrise ausnutzen wollen

Im Netz versuchen gerade Neonazis, Reichsbürger, Esoteriker, Linksextremisten und Islamisten, mit Propaganda oder Verschwörungstheorien aus der aktuellen Notsituation Kapital zu schlagen

 

 

 

Kanäle, die Verschwörungstheorien verbreiten, bekommen täglich Tausende neue Nutzer. Ihre Videos werden in anderen Kanälen, auf YouTube oder weiteren Messengern weiterverbreitet – und erreichen zwischen 40.000 und 60.000 Aufrufen. Vor allem rechtsextreme Kanäle haben seit Ausbruch der Coronakrise in Deutschland einen extremen Zuwachs.

Das beliebteste Narrativ: Die Regierung macht nicht genug oder alles falsch oder vertuscht gezielt Informationen. Oft wird das gepaart mit Aufrufen zur Gegenwehr.  

Teilweise werden echte Quellen genutzt, aber völlig aus dem Zusammenhang gerissen und umgedeutet – mit dem Ziel, das Krisenmanagement der Bundesregierung anzugreifen. Viele der verbreiteten Verschwörungstheorien widersprechen.sich gegenseitig.

Wichtig ist denen, die daran glauben allerdings nicht, ob die Theorien schlüssig sind – sondern nur, ob sie ihr Weltbild stützen.

Derzeit organisieren sich Rechtsextreme, "Schamanen" und Esoteriker in einem gemeinsamen "Onlinekongress". Wer teilnehmen will, muss 100 Euro zahlen, dann werden YouTube-Interviews freigeschaltet, die "ganzheitlich" und "unzensiert" über die Coronakrise berichten würden.

Es gibt Menschen, die ein Ende der Demokratie oder einen Umsturz herbeisehnen - und die sind jetzt gefährlich!

Quellen: dpa, AFP, Eigenrecherche

Sonntag, 5. April 2020

Ergänzende Fakten zu Coronavirus SARS-CoV-2 (Covid-19)

Alle Informationen in dem Faktencheck geben den jeweiligen Kenntnisstand zu dem Zeitpunkt wieder, an dem sie veröffentlicht wurden.

 

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) verbreitet sich Influenza wegen ihrer kürzeren Inkubationszeit schneller als Covid-19. Das ECDC (Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten) erklärt, an der saisonalen Grippe würden in Europa wegen der hohen Zahl der Ansteckungen jedes Jahr geschätzt zwischen 15.000 und 75.000 Menschen sterben. Dies sei etwa einer von 1.000 Infizierten (0,1 Prozent).


In der Grippesaison 2017/2018 errechnete man 25.000 Tote in Deutschland – was eine „ungewöhnlich starke“ Grippewelle gewesen sei, heißt es in einem Bericht des RKI (Robert-Koch-Institut). 
 
Der Unterschied besteht lt. WHO darin, dass es im Gegensatz zu Influenza gegen Covid-19 keine Impfstoffe gibt. Da es ein neuer Virus sei, sei außerdem niemand gegen die Krankheit immun, schreibt das ECDC.

Jeder, der positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurde und dann stirbt, zählt als Corona-Todesfall. Das sagte der Präsident des RKI, Lothar Wieler, in einem Lagebericht am 20. März. Das schließt nicht aus, dass diese Personen auch andere Erkrankungen hatten. 
 
Es besteht der Verdacht, dass die hohe Zahl der Todesfälle in Italien nicht auf Covid-19, sondern auf die mangelnde Krankenhaushygiene in dem Land zurückzuführen ist. Diese führt zu sogenannten nosokomialen Infektionen. Nosokomiale Infektionen sind Infektionen, die sich Patienten in einem Krankenhaus zuziehen. Es gibt Hinweise darauf, dass die Hygiene in italienischen Krankenhäusern schlechter ist als in anderen Ländern. So sagte beispielsweise der Gesundheitssoziologe Claus Wendt am 24. März gegenüber dem ZDF, dass Italien im europäischen Vergleich besonders schlecht abschneide.


Quellen: Weltgesundheitsorganisation (WHO), ECDC (Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten), RKI (Robert-Koch-Institut), ZDF  

Stand 05.04.2020

Donnerstag, 2. April 2020

Eine Neubetrachtung der poli­tischen Einstellungen türkischer Migranten in Deutschland

Im Zeitraum von 2014 bis 2018 stieg die Zahl der im Ausland eingetragenen türkischen Wähler von 2,8 auf 3 Mil­lionen. Rund die Hälfte davon leben in Deutschland, wo im gleichen Zeitraum die Wahlbeteiligung von 18,93 Prozent auf 45,7 Prozent gestiegen ist. 

 

 

Für die große Zustimmung, die die türkische Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) und Präsident Recep Tayyip Erdoğan von türkischen Wählern im Ausland erhalten, gibt es sowohl materielle als auch emotionale Ursachen. Es scheint, als hätten sozioökonomische Veränderungen und wahrgenommene Verbesserungen in der Qualität der staatlichen Insti­tutionen – in der Türkei und auch in Deutschland – zu einem positiven Image der türkischen Regierung beigetragen.


Isa Khel 2. April 2010




Am 2. April 2010 kam es in dem Dorf Isa Khel in Nordafghanistan zum bis dahin verlustreichsten Gefecht zwischen der Bundeswehr und Aufständischen, bei dem drei deutsche Soldaten fielen. Ein Zug des Fallschirmjägerbataillons 373 aus Seedorf sollte die Straßen nach Sprengfallen absuchen und beseitigen. Gegen 13 Uhr gerieten sie in einen Hinterhalt und waren von gegnerischen Kämpfern umgeben, die sie mit Handfeuer- und Panzerabwehrwaffen beschossen. Zudem geriet im Verlauf des achtstündigen Feuergefechts ein Fahrzeug des Typs Dingo in eine gegnerische Sprengfalle. Am Ende des Tages erlagen drei Soldaten ihren Verwundungen. Sie hinterließen Eltern, Lebensgefährtinnen, Geschwister, Söhne, Töchter und Kameraden.

Hauptfeldwebel Nils Bruns, geboren 1.10.1974, gefallen 2.4.2010

Stabsgefreiter Robert Hartert, geboren 27.6.1984, gefallen 2.4.2010

Hauptgefreiter Martin Augustyniak, geboren 28.9.1981, gefallen 2.4.2010

Verfassungsschutz warnt vor Instrumentalisierung der Coronakrise durch Rechtsextreme

Es würden "Untergangsszenarien entworfen, um Zustimmung zu radikalen Positionen zu erzeugen": Verfassungsschutzchef Haldenwang warnt vor Desinformationskampagnen und der Verbreitung von Verschwörungstheorien im Zuge der Covid-19-Pandemie.

 

 

 

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/coronavirus-verfassungsschutz-warnt-vor-instrumentalisierung-durch-rechtsextreme-a-230dcdc4-2c51-47bf-bdce-522115b40f99