Russland will Stärke demonstrieren und wird doch immer schwächer.
Nicht nur müssen nordkoreanische Soldaten die russische Armee personell unterstützen, jetzt wird auch offensichtlich, dass die russische Kriegswirtschaft an ihre Grenzen gerät. Der Wert des Rubel sinkt von Woche zu Woche, die Inflation steigt. Preise für Kartoffeln sind um 60 Prozent gestiegen, Butter kostet fast 30 Prozent mehr als zu Jahresbeginn. Der ehemalige Zentralbank-Vize Oleg Wjugin schätzt die wahre Inflation auf 18 bis 20 Prozent.
Schon jetzt liegt der Leitzins mit 21 Prozent auf dem höchsten Stand seit 2003. Um die grassierende Preissteigerung in den Griff zu bekommen, erwägt die Zentralbank, ihn auf 23 Prozent zu erhöhen.
Machthaber Wladimir Putin sah sich angesichts der Entwicklung zu einem Kommentar genötigt: Grund zur Panik gebe es nicht, die Lage sei unter Kontrolle, versicherte er bei einer Pressekonferenz in der kasachischen Hauptstadt Astana. Doch wie prekär die Lage in Russland nicht nur wirtschaftlich, sondern auch personell ist, zeigt sich darin, dass Putin verschuldeten Männern einen Schuldenschnitt verspricht, wenn sie sich für die Armee verpflichten. Russland vor dem letzten Aufgebot?
Mein Kollege Udo Trichtl hat mit dem Ökonomen Vasily Astrov vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche ein Interview geführt. Astrov sagt, dass all die finanziellen Anreize für Männer verpuffen. "So viel Geld haben diese Menschen noch nie gesehen. Trotzdem scheint es nicht mehr zu genügen."
Auszug aus "Die Lage am Abend" von Janko Tietz
Der Spiegel online 29.11.2024
Schon jetzt liegt der Leitzins mit 21 Prozent auf dem höchsten Stand seit 2003. Um die grassierende Preissteigerung in den Griff zu bekommen, erwägt die Zentralbank, ihn auf 23 Prozent zu erhöhen.
Machthaber Wladimir Putin sah sich angesichts der Entwicklung zu einem Kommentar genötigt: Grund zur Panik gebe es nicht, die Lage sei unter Kontrolle, versicherte er bei einer Pressekonferenz in der kasachischen Hauptstadt Astana. Doch wie prekär die Lage in Russland nicht nur wirtschaftlich, sondern auch personell ist, zeigt sich darin, dass Putin verschuldeten Männern einen Schuldenschnitt verspricht, wenn sie sich für die Armee verpflichten. Russland vor dem letzten Aufgebot?
Mein Kollege Udo Trichtl hat mit dem Ökonomen Vasily Astrov vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche ein Interview geführt. Astrov sagt, dass all die finanziellen Anreize für Männer verpuffen. "So viel Geld haben diese Menschen noch nie gesehen. Trotzdem scheint es nicht mehr zu genügen."
Auszug aus "Die Lage am Abend" von Janko Tietz
Der Spiegel online 29.11.2024
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